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Inhaltsverzeichnis

Bis ich 17 war, habe ich kein Social Media benutzt. Alle hatten (damals noch total in :D) Facebook, Snapchat oder Instagram und YouTube war fest etabliert.
Ich war die Außenseiterin, die bei keiner einzigen Plattform war. Nicht, weil der soziale Druck nicht groß genug war 😉 – sondern weil ich bei Gleichaltrigen sah, dass ein solcher Account mit Kosten einhergeht, die ich nicht bezahlen wollte.
Ich lernte damals eifrig für mein 1,0-Mediziner-Abi und trainierte ehrgeizig für die Deutschen Jugendmeisterschaften. Für mich waren all diese Plattformen riesige Zeitfresser, Ablenkungen vom Wesentlichen, häufig oberflächlich und ohne tiefergehende Relevanz für das eigene Leben.
Ich war entschlossen Social Media keinen Platz in meinem Leben zu geben.


Ein Jahr später startete ich dann meinen ersten Instagram-Kanal.
Damals dachte ich: Social Media ist wie ein Messer. Man kann damit töten – oder Brot schneiden.
Ich war überzeugt: Es ist nicht das Tool, das schlecht ist, sondern entscheidend ist, wie man es nutzt.


Also beschloss ich: Ich werde es bewusst nutzen, um zu inspirieren, zu motivieren und Menschen zu unterstützen, ihr bestes Leben zu erschaffen.
Einige Jahre lang dachte ich: Ich mache das bewusst. Ich nutze Social Media nicht „wie die Anderen“, die sich im Scrollen und Vergleichen verlieren. Ich biete Mehrwert.


Mein Aha-Moment

Einige Monate vor meiner Hirn-OP Ende 2024 zog ich mich bewusst aus der Online-Welt zurück.
Im Angesicht meiner (gutartigen) Tumordiagnose und der bevorstehenden Operation richtete ich meinen Blick nach innen – auf meine Gedanken, Emotionen und alle Themen unter der Oberfläche.
Für diese Innenschau brauchte ich Stille im Außen. Denn es scheint, als könnten zwei Systeme in uns nicht gleichzeitig aktiv sein – wie auch die Neurowissenschaft zeigt: Das eine System richtet sich nach außen und verarbeitet Informationen aus unserer Umwelt, das sogenannte „task-positive network“, während das andere System nach innen schaut, reflektiert und Bedeutung sucht das „default mode network“. Fährt das eine „Betriebssystem“ hoch, muss das andere runterfahren.

Ich wählte bewusst die optimalen Bedingungen zu schaffen um das zweitgenannte System meines Gehirns intensiv hochzufahren.


Ich machte ein bewusstes Digital-Detox-Retreat:
40 Tage ohne Social Media. Ohne Podcasts. Kaum WhatsApp. Nur die allernötigsten Mails.
Es war eines der besten Dinge, die ich jemals gemacht habe. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, es hat den Verlauf meines Lebens geprägt.
Nicht nur, weil ich durch diese Zeit mit mir in einer Zeit, die so dunkel hätte sein können, trotzdem so viel Heilung, Tiefe und Transformation fand, sondern weil ich ab da verstanden hatte:
Social Media hatte mich und mein Leben beeinflusst.


Egal wie stark oder bewusst du bist. Social Media beeinflusst und verändert dich.

Es tut das, weil du menschlich bist, weil wir alle menschlich sind.
Warum?
Weil es so gebaut ist.


Ein Messer, erschaffen um zu töten

Meine Messer-Metapher mag einmal gestimmt haben. Heute sehe ich jedoch etwas entscheidendes daran anders. Natürlich gibt es Accounts da draußen die Social media nutzen „um Brot zu schneiden“, die inspirieren und bereichern. Doch das Ziel von TikTok und Co ist nicht uns einen wertvollen Impuls mitzugeben und dann legen wir unser Handy weg und setzen ihn in unserem Leben um. Nein.

Am Ende geht es – Art des Contents hin oder her – radikal immer um das Gleiche:
Watchtime.


Das Ziel jedes Social-Media-Algorithmus ist es, uns maximal lange online zu halten.
Das ist das Ziel im Hintergrund jeder einzelnen gängigen Plattform.
Milliardenschwere Algorithmen sind genau dafür optimiert und werden täglich besser darin, ihr Ziel zu erreichen. Denn je mehr Zeit wir online verbringen, umso mehr Geld verdienen die Anbieter. (Zu wissenschaftlich und eloquent aufgearbeiteten vertiefenden Informationen dazu kann ich sehr das Buch „Abgelenkt“ von Cal Newport empfehlen.)
Und vor diesem Hintergrund muss ich sagen:
Social Media ist vielleicht ein Messer, das auch Brot schneiden kann – aber vorrangig wurde es zum Töten entwickelt.
Am offensichtlichsten: Zum Töten unserer Zeit.
Nicht zufällig. Sondern weil genau das das Geschäftsmodell von Social Media ist.


Es tötet Zeit, die wir nicht mit unserer Familie verbringen. Nicht mit Freunden. Nicht in der Natur. Nicht mit Sport. Nicht mit Kochen. Nicht mit Meditieren. Nicht mit Lesen. Nicht mit Neuem. Nicht mit Lernen, nicht mit Erschaffen.
Zeit, die wir nicht für den Töpferkurs haben, den wir schon so oft online gesehen haben.
Deutsche verbringen im Durchschnitt über 1 Stunde und 41 Minuten pro Tag in sozialen Netzwerken – das entspricht etwa einem Drittel ihrer gesamten Online-Zeit, die sich im Schnitt auf 5 Stunden und 28 Minuten pro Tag beläuft (We Are Social & Meltwater, Digital 2025 Report)! Laut einigen Quellen und Alter sogar deutlich mehr.


Wenn wir es durchrechnen, ergibt das von deinem 30. bis zum 80. Lebensjahr über 3,5
Jahre – 1.260 Tage. So viel Zeit würdest du zurückgewinnen, wenn du täglich die
durchschnittlichen 1 Stunde und 40 Minuten weniger in Social Media verbringst.

3,5 Jahre, die du frei gestalten könntest.
Für das, was dich wirklich erfüllt. Für Begegnungen, Kreativität, Ruhe, Natur – für dich.
Und da sind die anderen Online-Stunden nichtmals mit eingerechnet…


Stell dir vor, du würdest nur eine Stunde am Tag weniger Scrollen und diese Zeit investieren
um etwas zu lernen. Was wolltest du schon immer lernen?
Der Psychologen K. Anders Ericsson untersuchte, wie Menschen in einem Bereich außergewöhnliche Leistungen erreichten. Sportler, Musiker, Autoren.
Er fand heraus, dass es weniger um Talent geht, sondern um kontunuierliches, bewusstes Üben sogenannte „deliberate practice“. Aus diesen Erkenntnissen entstand die vereinfachte 1000-Stunden-Regel: Sie besagt, dass du mit etwa 1000 Stunden fokussierter Praxis in einem Thema besser wirst als 95 % der Menschen. Diese Zeit hättest du bereits nach drei Jahren, in denen du nur eine Stunde weniger pro Tag auf Social Media verbringst, erreicht.
So könntest du in den nächsten drei Jahren hervorragend Klavier spielen lernen, fließend eine weitere Fremdsprache beherrschen und zusätzlich absolute Expertin für ein bestimmtes Thema werden.


Egal, wie viele Minuten oder Stunden du selbst täglich Content konsumierst– stell dir nur
einmal vor, wie viel Zeit auf einmal frei würde, wenn du dir diese zurückholst!
Was willst du schon so lange tun, aber immer „fehlt dir die Zeit dafür“?
Welche kleinen Ideen oder Aktivitäten oder riesigen Träume warten schon viel zu lange auf dich – irgendwo auf deiner inneren Wartebank?
Gib ihnen endlich die Chance wahr zu werden!

Allein das wäre schon genug, um unsere Beziehung mit Content-Plattformen radikal umzudenken, denn Zeit ist eine unserer wertvollsten Ressourcen.
Wenn du mich schon etwas kennst, weißt du, dass ich überzeugt bin: Es gibt noch wertvollere Ressourcen als unsere Zeit.
Und hier kommt die noch härtere Wahrheit:


Social Media tötet nicht nur unsere Zeit, sondern auch unsere Energie, unseren Fokus,
unsere Schöpferkraft und unsere Lebensfreude.


Damit tötet Social Media alle unsere wertvollsten Ressourcen auf einen Schlag. Ein Messer, das fünf Fliegen mit einer Klinge tötet, sozusagen.
Doch warum ist das so?
Weil es die Nebenwirkung des Geschäftsmodells ist.


Dein Gehirn ist milliardenschweren Algorithmen und den schlausten Köpfen des
Silicon-Valley ausgeliefert

Um uns möglichst lange online zu halten, arbeitet der Algorithmus mit variabler Belohnung – du weißt nie, was als Nächstes kommt, und genau das ist das suchterregendste
Belohnungsmuster für unser Gehirn.
Unsere Gehirne werden dadurch schnell süchtig nach der jeweiligen Plattform, danach online zu sein und zu scrollen. Wenn uns ein Beitrag anspricht, wird Dopamin ausgeschüttet – wir bekommen einen Kick. Nur dass wir davon enorm viele in kürzester Zeit hintereinander bekommen – wie ganz viele kleine Zucker- oder Koffeinkicks, die dank der „unendlich Scrollen/Videos vorgeschlagen bekommen-Programmierung ohne Limit und bewusstes Handeln verfügbar sind!


Die dopaminerge Aktivierung durch digitalen Content ist deutlich stärker als bei „natürlichen“ Belohnungen, weil die emotionale Intensität von dem, was wir sehen (ein süßer Straßenwelpe, Krieg, eine Hochzeit, eine Naturkatastrophe – alles auch noch mit Musik unterlegt in nur 30 Sekunden), deutlich höher ist.
Dadurch kommt es zu mehr Dopaminausschüttung als Nachbildung, die Rezeptoren stumpfen ab, Dopamin Transporter räumen das Dopamin im synaptischen Spalt schneller weg, und gegenregulatorische Prozesse, um die extremen Dopamin-Spikes zu dämpfen, werden hochgefahren.


Das Ergebnis, nicht nur unmittelbar nach dem Konsum, sondern auf Dauer auch in unserem alltäglichen Leben: innere Leere. Antriebslosigkeit. Abwertung im Vergleich zu anderen. Das eigene Leben erscheint langweiliger, freudloser und grau.
Manche werden das nicht hören wollen aber: Bewusstheit ändert an der beschriebenen Neuromodulation, also der Umprogrammierung unseres Belohnungssystems, gar nichts. Der Algorithmus mag bei jedem von uns anders aussehen, aber diese Prozesse in unseren Gehirnen sind bei uns allen gleich.

Der Unterhaltungsindustrie ist deine Zeit viel wert. Und dir?

„Romanticise your life“ – ein Online-Trend der nur mit Offline-Zeit funktioniert

Ich erinnere mich noch ganz genau an einen Spaziergang vor meiner OP, nach Wochen ohne Social Media: Die Natur, meine Wanderschuhe, alles war unglaublich farbig, detailreich und intensiv. Das Rascheln der Blätter im Wind und das Zwitschern der Vögel klangen wortwörtlich wie Musik in meinen Ohren. Es war pure Freude.
Ich verstand in diesem Moment:
So fühlt sich das Leben mit meiner echten, sensiblen, anstatt abgestumpften Wahrnehmung an. Lebendig. Voller einfacher Schönheit.

Heute folge ich keinem einzigen Account mehr. Bin nur noch für ausgewählte Aktivitäten online.
Der Funfact: Seitdem ich Sozialen Medien radikaler den Rücken kehre, wird mein Leben
sozialer.

Ich treffe ich mich häufiger auf einen echten Kaffee mit Freunden und höre persönlich ihre Geschichten, anstatt ihre Story zu schauen. „Soziale“ Medien scheinen mir sowieso zunehmend wenig „sozial“ zu sein…


Früher war es ein Kompliment, wenn mir jemand sagte: „Du bist der einzige Grund, warum ich noch Instagram habe.“
Heute möchte ich nicht mehr der Grund sein, warum jemand online Stunde für Stunde, Tag für Tag verstreichen lässt, anstatt sein kostbares, wunderschönes Leben zu leben.
Und auch nach meinem Detox ist eines geblieben: Kleine Momente, mein echtes Leben, fühlen sich auch heute noch wärmer, intensiver, lebendiger und bunter an.

Du hast das mächtigste Werkzeug der Welt in der Tasche – die Frage ist, ob du es beherrschst oder es dich.

Beim Contentkonsum erleben wir Spaß, Vergnügen – aber keine tiefe Freude.


Das Übermaß an Konsum raubt uns den Fokus und die Energie, die wir benötigen, um
unser Leben zu kreieren – damit verpassen wir das, wofür wir alle hier sind.


Je mehr wir scrollen, umso schwerer wird es außerdem, unsere innere Stimme zu hören.
Unseren wertvollsten Kompass.


Ich sage nicht: Lösche sofort all deine Accounts. Aber ich sage: Für ein gesundes, glückliches Leben geht kein Weg daran vorbei, deinen Umgang mit digitalem Content bewusst auszurichten.
Und ich sage auch: Wenn du es erfolgreich machst, wird das Ergebnis wahrscheinlich etwas sein, was andere als „extrem“ bezeichnen. Dabei finde ich extrem, wie gerade die Mehrheit der Gesellschaft mit Bildschirmen umgeht – und nicht andersherum.
Ein Beispiel: Ich habe seit knapp 10 Jahren keinen Fernseher. Manchmal, wenn jemand zu Besuch ist, sehen sie mein riesiges Bücherregal und kein Fernseherregal und fragen, ob das nicht „etwas übertrieben“ ist – ich verweise da nochmal auf durchschnittlich über 5 Stunden Internetzeit pro Tag und 3 Stunden und 2 Minuten Fernsehen pro Tag für die deutsche Bevölkerung ( ARD-Media / AGF Videoforschung, 2024). Ich würde nicht zwei Bücher im Monat sondern genau das „etwas übertrieben“ nennen, oder?


Die gute Nachricht ist: Es ist etwas positives herauszustechen und nicht in den Durchschnitt zu passen. Das gilt für jeden Lebensbereich: Gesundheit, Partnerschaft, Spiritualität, Arbeit, Freizeit. Denn nur wenn du in diesen Bereichen anders denkst, fühlst und handelst als der Durchschnitt bekommst du auch bessere Ergebnisse und mehr Lebensqualität in diesen Bereichen als der Durchschnitt.


Also let´s get it on:


Was du konkret tun kannst:


Wenn du wirklich etwas verändern willst, dann sind diese Schritte ideale Ausgangspunkte für deine persönliche Freiheitsreise:

  1. Schaffe dir handyfreie Inseln
    Die ersten zwei Stunden nach dem Aufstehen und die letzten zwei Stunden vor dem Schlafengehen sind HEILIG! Besonders hier profitierst du von: Kein Handy, kein Social Media, kein zielloser Schnipselkonsum. Ein Buch ist erlaubt, wenn es nicht allzu aufwühlend ist, weil es dein Gehirn ganz anders aktiviert und fordert. Spüre, wie sich dein Kopf und dein Nervensystem allein durch diese Gewohnheit verändern, strebe nicht nach Perfektion sondern neuen Morgen- und Abendroutinen die langfristig gut in deinen Alltag passen. (Und sei überrascht, wie „überdurchschnittlich“ allein diese Gewohnheit schon ist.)

  2. Plane mind. 30-Tage Detox
    Mach dir selbst das riesige Geschenk eines potentiell lebensverändernden Selbstexperiments: 30 Tage ohne deine liebsten Plattformen. Das ist eine der wohl effektivsten Maßnahmen um dich „aufzuwecken“ und deinem Gehirn zu erlauben sich „umzuprogrammieren“. Definiere vorher, was in deinem „Digital-Detox“ erlaubt ist – ich empfehle dir hier radikal zu sein. Wenn du normalerweise einen Nachrichten Podcast/App nutzt, kaufe dir eine Zeitung usw. Kein Scrollen, kein Feed. Nur du, dein Leben, deine echten Beziehungen. Das zeigt dir klarer als alles andere, welchen Einfluss dein gewohnter Konsum auf dich hat und hilft dir vor allem dich darauf zu konzentrieren Alternativen für deine vorherige Online-Zeit oder deinen Online-Bewältigungsmechanismus zu finden. Das ist unglaublich wertvoll und bleibt meist aus, wenn wir Social Media „nur reduzieren“.

  3. Hör dir meine neue Podcastfolge an
    Dort erzähle ich noch ausführlicher, wie Social Media uns auf emotionaler, mentaler, seelischer und physischer Ebene beeinflusst – sodass du besser verstehst, wie du deinen Weg zu mehr Balance finden kannst. Hör hier direkt rein, oder lade die Folge runter: #102 Social Media und digitaler Konsum – eine ganzheitliche Analyse für Gesundheit & Glück im Online-Zeitalter

    Jetzt reinhören oder für später speichern

    Ich wünsche dir ganz viel bewusste Neuausrichtung, echte Tiefe und das farbenfrohste
    Leben,

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